Dresden. Mein Dresden.

Ausstellung in der Villa Eschebach bis zum 24.09.2021 verlängert

Presseinformation 07/2021 vom 29.07.2021

Die 100. Ausstellung in der neobarocken Villa Eschebach am Albertplatz erfreut sich regen Besuchs. Unter dem Titel "Dresden. Mein Dresden" werden Arbeiten aus der Sammlung von Dieter und Ilka Hoffmann gezeigt.

Dieter Hoffmann wurde 1934 in Dresden geboren. Er kam schon frühzeitig mit Kunst in Berührung, sie prägte seinen Lebensweg: Als Redakteur, Kunstkritiker, Autor und Dichter. Angefangen in der Dresdner Tageszeitung »DIE UNION«, musste er noch vor 1960 die DDR verlassen. Seine Leidenschaft für die Dresdner Kunst blieb und mit ihr die Verbundenheit mit Dresden und (seinen) Künstlern. Von Elisabeth Ahner, über Hubertus Giebe bis zu Albert Wigand reicht die spannende Auswahl.

Im Kabinett werden im Rahmen der eigenständigen 99. Ausstellung Arbeiten des in der Dresdner Neustadt lebenden Künstlers Klaus Liebscher gezeigt. Thema & Variationen geben einen Einblick in sein aktuelles Schaffen, welches sich im Informellen bewegt.

Anmeldungen für den kostenlosen Ausstellungsbesuch sind unter der Internetadresse www.villa-eschebach.de möglich.

Die Ausstellung ist nunmehr bis zum 24. September 2021 im Rahmen der geltenden Hygienebestimmungen zu besichtigen.

 

Hintergrund zur Ausstellung:

1.      Die Bank als Kunstraum

Bereits bei der Rekonstruktion des kriegszerstörten Gebäudes hat die Bank gemeinsam mit den beauftragten Architekten Wert daraufgelegt, Möglichkeiten für wechselnde Ausstellungen zu schaffen. Das 1903/1904 erbaute neobarocke Gebäude bot sich mit seiner neuen, modernen Raumstruktur in seiner historischen Bauhülle als interessantes und ungewöhnliches Ausstellungsambiente geradezu an.

Am 24. Juni 1997 wurde die erste Ausstellung in der Reihe »Kunst in der Villa Eschebach« mit Arbeiten des Bildhauers Vinzenz Wanitschke eröffnet. Noch heute zeugt seine Skulptur »Die Zweifelnde« im Außenbereich vor der Palmenhalle vom Beginn der Ausstellungsreihe. Mit der 100. Ausstellung im Sommer 2020 besteht inzwischen kein Zweifel mehr, dass die Villa Eschebach einen wichtigen Platz im Dresdner Ausstellungsgeschehen einnimmt.

Der im Jahr 2008 erschienene Almanach zu den ersten fünfzig Ausstellungen endete mit Erich Fraaß »Entdeckungen aus dem Nachlass«. Mit den fünfzig folgenden Ausstellungen in den Jahren 2008 bis 2020 wurde das Konzept der Kunstreihe erfolgreich fortgeführt. Wichtige Ausstellungen zeigten weiterhin Vertreter der sogenannten »vergessenen Generation«, also Künstler, die durch den zweiten Weltkrieg und die politischen Verhältnisse in der DDR im offiziellen Kunstbetrieb nicht zu der Wirkung gelangen konnten, die ihrem Können angemessen gewesen wäre. Den Ausstellungsschwerpunkt bildeten Dresdner Künstler, die mit ihren Positionen in eigenen Personalausstellungen oder in regelmäßigen Gruppenausstellungen sowohl einen tiefen Einblick als auch einen guten Überblick über die aktuelle Dresdner Kunstausübung ermöglichten. Gelegentliche Blickwechsel aus dem Dresdner Elbtal heraus bereicherten die Kunstreihe.

Das Zustandekommen der 100. Ausstellung

Bis zur 90. Ausstellung war Dieter Hoefer für das Ausstellungsgeschehen verantwortlich. Mit Rita Geißler hat Thomas Lohse, Pressesprecher der Volksbank Dresden-Bautzen eG das Ausstellungsgeschehen übernommen.

Es galt zum einen nahtlos an die bisherigen hochwertigen Ausstellungen anzuknüpfen. Mit Personalausstellungen von Jürgen Wenzel, Karen Gäbler, Gabi Keil und anderen ist dies gelungen. Zum anderen war die 100. Ausstellung bereits in Sichtweite. Aufgrund der bestehenden Kontakte  zu Dieter Hoffmann, dem Kenner Dresdner Kunst, wurde die Ideeentwickelt Arbeiten aus seinem privaten Besitz zu zeigen.   

Dann kam kurz vor der 100. Ausstellung Corona. Die Ausstellung musste mehrfach verschoben werden und wurde im Frühjahr ohne Vernissage eröffnet.

Zum Titel: Dresden. Mein Dresden.

Dresdner sind kultur- und geschichtsbewusst, manchmal auch geschichtsverklärt, zumindest nehmen sie sich alles, was mit ihrer Stadt zu tun hat, immer mit viel Engagement zu Herzen. Und wer sich intensiv mit Dresdner Kunst beschäftigt, der kommt über kurz oder lang dazu, sich die eine oder andere Arbeit eines Künstlers zu kaufen. Wie viel Kunst in Dresdner Privatsammlungen schlummert, wie viele künstlerische Nachlässe noch nicht bearbeitet sind, ist aber kaum bekannt. Nur Wenige haben ihre Schätze der Öffentlichkeit präsentiert, aus verschiedenen Gründen, die zu respektieren sind. Ein offensichtlicher Grund sind fehlende Ausstellungsmöglichkeiten. Sie reichen ja kaum für die lebenden bildenden Künstler.

Wir arbeiten mit Dieter Hoffmann seit nunmehr 20 Jahren zusammen. Als Leihgeber und als Laudator zu verschiedenen Ausstellungen hat er unser Anliegen, seit nunmehr 23 Jahren Kunst aus der Region für die Dresdner und ihre Besucher kostenlos zu präsentieren, immer unterstützt.


Das Buch »Trauerweidengepeitscht« dokumentiert Hoffmanns Wirken für Dresdner Künstler in den Feuilletons der westlichen Bundesländer. Über einen Zeitraum von mehr als 50 Jahren lebte Hoffmann inmitten seiner wachsenden Sammlung vorrangig Dresdner Künstler, zuletzt und heute noch in Geiselwind.

Mit der aktuellen Ausstellung kehren einige Arbeiten, die vermutlich noch nie in Dresden zu sehen waren, in die Stadt ihrer Entstehung zurück.

Wir können hier nur eine kleine, aber bemerkenswerte Auswahl zeigen. Sie ist auch eine Erinnerung an seine Frau Ilka Hoffmann von Tümpling (1935–2012), die mit ihm gemeinsam die Leidenschaft für Kunst teilte.