„Das Jahr 2021 war für uns trotz aller Besonderheiten ein erfolgreiches Jahr“, resümierte Vorstandssprecher Thomas Müller beim Blick auf das zurückliegende Geschäftsjahr im Rahmen der Vertreterversammlung der Volksbank Dresden-Bautzen eG am 8. Juni 2022. Trotz teilweiser Einschränkung von Geschäftszeiten in kleineren Filialen und krankheits- oder quarantänebedingte Personalausfällen durch Corona hat sich die Bank gut entwickelt. „Besonders erfreut sind wir darüber, dass sich die Bilanzstruktur verbessert hat. Das Einlagenwachstum der letzten Jahre hat sich nicht fortgesetzt. Der deutliche Zuwachs im Kreditgeschäft führt zu besseren Relationen in der Bankbilanz. Das Betriebsergebnis vor Bewertung und das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit konnten gegenüber dem Vorjahr verbessert werden.“
Die Bilanzsumme erreichte 2.564 Mio. Euro und ist damit gegenüber dem Vorjahr (2.601 Mio. Euro) leicht gesunken. Die in den letzten Jahren rasant gewachsenen Kundeneinlagen gingen auf 2.247 Mio. Euro zurück. (VJ: 2.313 Mio. Euro) Das betreute Kundenanlagevolumen stieg dagegen im gleichen Zeitraum um 62,5 Mio. Euro auf nunmehr 3.377 Mio. Euro. In dieser Position sind die bilanziellen Einlagen und die betreuten Kundenanlagen (darunter das betreute Depot-Volumen) bei Unternehmen der Genossenschaftlichen Finanzgruppe enthalten. Der Rückgang der bilanziellen Einlagen ist auf die verstärkten Wertpapierkäufe der Kunden zurückzuführen. Dafür hat die Bank aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase und steigender Inflation in den letzten Jahren immer wieder geworben. Im Kredit-Neugeschäft wurden Zusagen in Höhe von 278,15 Mio. Euro gemacht. Die Summe der Ausleihungen stieg damit um knapp 10 Prozent und überschritt mit 1.039 Mio. Euro erstmals die Milliardengrenze.
Da wichtige Kennzahlen der Bank im Wesentlichen unter Bezug auf die Bilanzsumme dargestellt werden, führt die veränderte Bilanzstruktur zu deren Verbesserung. Die Volksbank Dresden-Bautzen eG ist weiterhin die größte Kreditgenossenschaft Sachsens und Ostdeutschlands, außer Berlin.
Wertpapiere liegen im Trend
Es besteht ein großes Kundeninteresse nach alternativen Anlageformen. Denn, der Wunsch Geld zu sparen ist unverändert hoch, hat sich aber in der Ausrichtung noch deutlicher als in den Vorjahren in Richtung Wertpapiere bewegt. Grund dafür sind die anhaltende Niedrigzinsphase und die steigende Inflationsrate. Immer mehr Kunden verändern ihr Sparverhalten und lassen sich zu alternativen Anlageformen wie Investmentfonds beraten. „Das individuelle Beratungsgespräch, der persönliche Kontakt zum Berater wird von unseren Kunden intensiv für die mittel- und langfristige Finanzplanung genutzt“, so der für den Markt zuständige Vorstand Remo Teichert. „Trotz der coronabedingten Kontaktbeschränkungen ist die Nachfrage nach persönlicher Beratung weiter gestiegen.“ Das betreute Depotvolumen bei den genossenschaftlichen Partnerunternehmen Union Investment und DZ Bank lag zum Stichtag 31.12.2021 bei 777 Mio. Euro und damit 20 Prozent über dem Vorjahresstand.
Filialen und Beratung
Die Volksbank Dresden-Bautzen eG betreibt ein flächendeckendes Filialnetz mit 2 Hauptstellen in Dresden und Bautzen, 20 weiteren Filialen und 14 Selbstbedienungsstellen.
Zum Jahreswechsel 2021/2022 wurde aufgrund der umfangreichen Bauarbeiten im Dresdner CityCenter (Neu- und Umbau der Energieversorgung Sachsen) die Filiale Dresden-Süd geschlossenen. Eine Wiedereröffnung ist nach Abschluss der Bauarbeiten als Automatenstandort geplant. Das geplante Umbauprogramm für bestehende Filialen zur Verbesserung der Beratungsmöglichkeiten musste coronabedingt auf 2022 verschoben werden. Die Filiale Wilsdruff steht derzeit kurz vor der Wiedereröffnung. In Dresden-Löbtau beginnen im April die Bauarbeiten.
Die Volksbank Dresden-Bautzen eG beschäftigt 342 Mitarbeiter (VJ: 352 Mitarbeiter), darunter sind 18 Auszubildende bzw. BA-Studenten. Der Personalrückgang entsprach den Planungen der Bank und ist im Wesentlichen dem Erreichen des Ruhestands von Mitarbeitern geschuldet. Die Automatisierung von Prozessen führt dazu, dass nicht alle Stellen neu besetzt werden müssen.
Digitale Angebote sind noch wichtiger geworden
Die zunehmende Digitalisierung von Dienstleistungen liegt seit Jahren im Trend. Einfach, schnell, kostengünstig, ortsunabhängig – dies sind die Attribute, die viele Kunden verlangen. Unter dem Aspekt von Corona kam „kontaktarm“ dazu. Dieser Trend wird sich nicht wieder umkehren. Der personenbediente Service ist deshalb klar rückläufig. Auch in der Beratung werden digitale Schnittstellen Einzug halten. Seit Ende 2021 testen Berater der Bankgemeinsam mit ihren Kunden die Videoberatung. Zumindest ergänzend zur persönlichen Beratung wird dies eine wachsende Rolle spielen. „Wir gehen davon aus, dass Kunde und Berater künftig gemeinsam entscheiden werden, ob ein persönlicher Termin oder eine Videoberatung für das zu besprechende Thema besser geeignet ist“, so Remo Teichert.
Der Zinsüberschuss und der Provisionsüberschuss sind, als Gegenseite zu den Kosten, die maßgeblichen Einflussgrößen für die Gewinn- und Verlustrechnung der Bank.
Zinsüberschuss unverändert, Provisionsüberschuss steigt
Der Zinsüberschuss war mit knapp 30 Mio. Euro fast unverändert gegenüber dem Vorjahr.
Der Provisionsüberschuss konnte gegenüber dem Vorjahr um rund 2 Mio. Euro auf gut 20 Mio. Euro verbessert werden. Maßgeblich waren hierfür steigende Erträge im Wertpapierdienstleistungs- und Depotgeschäft und im Zahlungsverkehr.
Kosten sind stabil, Risikoaufwand gering
Die Kostenentwicklung hat die Bank im Blick. Der Sachaufwand lag in Höhe des Vorjahres, der Personalaufwand ging leicht zurück. Einsparpotenziale ergeben sich für die Zukunft durch schlankere Prozesse, an denen die Bank permanent arbeitet.
Der Risikoaufwand ist mit 1,6 Mio. Euro vergleichsweise niedrig. Die staatlichen Maßnahmen zur Abfederung der Auswirkungen der Coronapandemie kamen vielen Kunden der Volksbank zugute, so dass kein signifikanter Anstieg von Kreditausfällen zu verzeichnen war.
Stabile Ertragslage führt zu gutem Ergebnis (Darstellung aus der G+V Rechnung)
Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 2,5 Mio. Euro auf knapp 14,6 Mio.
Dividendenzahlung
Im Rahmen der Vertreterversammlung am 8. Juni 2022 wurde der Jahresabschluss und die Gewinnverwendung beschlossen. An die 45.872 Anteilseigner der Volksbank wurde am 10. Juni 2022 eine Dividende in Höhe von 2 Prozent auf die Geschäftsanteile ausgeschüttet.
Die Region profitierte von Steuerzahlungen und Investitionen
Die wirtschaftliche Stärke macht die Volksbank Dresden-Bautzen zu einem verlässlichen Steuerzahler. Im zurückliegenden Jahr zahlte die Bank insgesamt 4,5 Mio. Euro Steuern, davon gingen 2,257 Mio. Euro als Gewerbesteuern direkt an die Kommunen im Geschäftsgebiet.
Die Investitionen waren mit 5,87 Mio. Euro leicht rückläufig und unterhalb der eigenen Planungen. Dies resultiert aus der coronabedingten Verschiebung von Baumaßnahmen in den Filialen Wilsdruff und Dresden-Löbtau.
Regionales Engagement behält hohen Stellenwert
Seit der Einführung der Crowdfunding-Plattform „Viele schaffen mehr“ konnte die Volksbank Dresden-Bautzen eG vielen Vereinen und Projekten bei der Sammlung von Spenden behilflich sein. In der Summe beläuft sich dies auf über 80.000 Euro. Hinzu kommen Marketing-Investitionen von knapp 1 Mio. Euro, die als Sponsoring, Spende oder mit anderen öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen in die Region flossen.
„Eine verantwortungsvolle Geschäftspolitik mit einer stark ausgeprägten Gemeinwohlorientierung ist schon immer Bestandteil unserer Geschäftsstrategie“, so Vorstandssprecher Thomas Müller. „Unsere 45.872 Bankmitglieder dürfen darauf auch in Zukunft vertrauen.“